Abiraterone
Handelsname: Zytiga
Selektiver Inhibitor des Cyp17 und Hemmer der Androgensynthese in Hoden, Nebenniere und Prostata.
Das neueste Medikament (Zulassung in Deutschland 09/11)zur Behandlung fortgeschrittener Prostatacarcinomerkrankungen, auch vor Chemotherapie einsetzbar.
Sehr erfolgreich und leider auch sehr sehr teuer.
Therapiekosten ca.5.500 € / Monat.
Abszess
Eiteransammlung
Active Surveillance
s. Prostata-Ca-Active-Surveillance
ADT
Androgendeprivationstherapie = Hormonentzugsbehandlung zB. beim Prostatacarcinom.
Agenesie
Fehlende Anlage eines Organs.
Akrosom
Im Kopf des Spermiums gelegene DNA (Erbinformation) und Enzyme.
Algurie
Schmerzhaftes Wasserlassen.
Alkalische Phosphatase
Eiweißverbindung (Enzym), daß Auskunft über die Knochenaktivität gibt. Ist bei Knochenmetastasen erhöht, s.a. Prostatacarcinom.
Alpha-1-Blocker
Medikament zur Erleichterung des Wasserlassens bei Prostatavergrößerung, bzw. Blasenhalsenge. Handelspräparate zB. Tamsulosin, Terazosin.
Alpha-Fetoprotein / AFP
Glykoprotein, kann bei besonderen Formen von Hodentumoren erhöht sein.
Alpha-Glucosidase
Marker zur Prüfung der Nebenhodenfunktion. Wird im Sperma gemessen. Ist der Wert stark erniedrigt oder garnicht nachweisbar, liegt der Verdacht auf einen Verschluß der Samenleiter bzw. Nebenhodengänge vor.
Amplifikation
Gezielte Vermehrung von DNA-Abschnitten. Kommt auf natürlichem Wege in der Natur vor und wird als derzeit wichtigstes Instrument in der Molekularbiologie zur Vervielfältigung bestimmter DNA-Sequenzen benutzt, zB. in der PCR ( Polyclonal- Chain-Reaction).
Analgetika
Schmerzmittel, z.B. Novaminsulfon, Paracetamol, Morphium.
Anamnese
Krankheitsgeschichte; Angaben, die der Patient im ärztliche Gespräch macht.
Androgenblockade
Schlagwort für die Strategie der Hormonbehandlung des Prostata-Ca.
Bezeichnet das Therapieziel nämlich die Blockade der Produktion des Testosterons
welches größtenteils in den Hoden und etwas in den Nebennieren produziert wird.
Unterschieden wird zwischen kompletter und inkompletter Androgenblockade.
Androgene
Männliche Geschlechtshormone.
Aplasie
Fehlende Ausbildung eines Organs.
Aspermie
Kein Ejakulat nachweisbar.
Asthenozoospermie
Einschränkung der Spermienbeweglichkeit. Näheres in unserem andrologischen Wörterbuch. Zu finden unter Kinderwunsch.
Atherom
Auch als Grützbeutel bezeichnet, im urologischen Bereich häufig am Hodensack(Skrotum) zu finden, ist es nichts als eine stark gefüllte Talgdrüse eines Haarfollikels. Der Versuch diese wie einen Pickel auszudrücken scheitert in der Regel und führt häufig zu einer bakteriellen Entzündung mit Schwellung und Rötung.
AUR
Ausscheidungsurogramm. Röntgenuntersuchung der Harnwege mit Kontrastmittel.
Azoospermie
Kein Nachweis von Spermatozoen
ASA / American Society of Anestesiology
Score zur Beurteilung des perioperativen Risikos. 1941 von Anästhesisten entwickelt und sehr weit verbreitet um die perioperative Mortalität nach einer Vollnarkose einzuschätzen. Eine Einschränkung liegt in der fehlenden Berücksichtigung unterschiedlicher Begeleiterkrankungen.
1 = normaler, gesunder Patient.
2 = leichte systemische Erkrankung
3 = schwere systemische Erkrankung
4 = schwere, ständig lebensbedrohliche Begleiterkrankung
5 = moribunder Pat., der voraussichtlich ohne OP nicht überleben wird.
6 = hirntoter Pat., dessen Organe zur Organspende entnommen werden.
Bakteriurie
Nachweis von Bakterien im Urin
Balanitis
Entzündung an der Eichel / Vorhaut
BCG
Bacille-Calmette-Guerin. Ein Stamm abgeschwächter, lebender Tuberkulose-Bakterien
BCG-Therapie
Therapie bei Harnblasenkrebs. Hierbei werden regelmäßig BCG-Lösungen in die Blase eingegeben, um ein Wiederauftreten von neuen Tumoren zu verhindern
Beckenniere
Lageanomalie der Niere in Becken
Belastungsinkontinenz
Früher auch als Stressinkontinez bezeichnete Form der Harninkontinenz, meist bei Frauen. Hierbei wird der Urin bei körperlicher Aktivität (Belastung) wie z.B. Husten, Niesen, Lachen, aber auch beim Aufstehen verloren.
Biopsie
Gewebeprobeentnahme zur feingeweblichen (histologischen) Untersuchung
Blasen-Scheidenfistel
Künstlicher und/oder krankhaft entstandener Gang zwischen Harnblase und Scheide. zB. bei Z.n. Bestrahlung
Blasendivertikel
Angeborene oder erworbene Ausstülpung der Blasenschleimhaut.
Blasenentleerungsstörung
Angeborene oder erworbene Erkrankung des unteren Harntrakts, bei der es aufgrund eines gestörten Zusammenspiels des Blasenmuskels, des Schliessmuskels und /oder der Prostata zu eine Störung der Blasenentleerung kommt
Blasenentzündung
s.a. Zystitis
Blasenkrebs
s. Harnblasencarcinom
Blasenspiegelung
s.a. Zystoskopie
Blasentumor
Raumforderung in der Harnblase , meist bösartig, aber nicht immer.
zB. ist das sogenannte Invertierte Papillom eine gutartige Geschwulst der Blasenschleimhaut, die rein äußerlich betrachtet, nicht von einem bösartigen Tumor unterschieden werden kann. Entscheidend ist immer der Befund der Gewebeuntersuchung (Histologie/Immunhistologie).
Bosnian-Klassifikation
Radiologische Klassifikation von Nierencysten in 4 Stadien.
Bricker-Blase
1980 von Bricker eingeführtes System der Harnableitung über ein kurzes ca. 10 cm langes Ileumstück, in welches die Ureteren eingepflanzt wurden. s. CONDUIT.
Burian-Plastik
Francis Burian, geb. 1912, plastischer Chirurg.
Plastisches Verfahren zur inkompletten Entfernung der Vorhaut.
s. Beschneidungen
BDU
Bund deutscher Urologen
Bouin-Lösung
Rasch wirkendes Fixiermittel für zB. Hodenbiopsate.
BC
Harnblasencarcinom
C-TRUS
Computergestützter transrektaler Ultraschall. Einst sehr vielversprechend, scheint diese Methode sich aus logistischen und organisatorischen Gründen nicht durchzusetzen.
C-TRUS-ANNA
C-TRUS mit neuronaler Netzwerkanalyse
Cabazitaxel
Taxan der neueren Generation (Stand 10/10) welches den Resistenzmechanismus gegen Docetaxel durchbricht, vermutlich weil es nicht so rasch intrazellulär ausgeschwemmt wird. Einsatz zur Therapie des Prostata-Ca nach Versagen einer Docetaxelbehandlung.
Chlamydien-Infektion
Weltweit eine der häufigsten sexuell übertragbaren Erkankungen mit einer Untergruppe des Bakteriums Chlamydia trachomatis, kann zur Sterilität führen.
CIS
Carcinoma in situ. Form des Urothel-Carcinoms der Harnblase
Computertomographie/CT
Schichtröntgenuntersuchung zur genauen Darstellung von inneren Organen.
Conduit
(lat. conduire, führen) ein operatives Harnausleitungsverfahren über eine
Öffnung in einen auf die Haut geklebten Sammelbeutel. In dieser Technik
werden die Harnleiter in eine kurzes isoliertes Darmstück eingepflanzt, welches seinerseits in die Haut mündet. Üblich ist die Verwendung von
Dünndarm zB. Ileum conduit.
Condyloma accuminata
Sexuell übertragene Erkrankung mit humanen Papillomaviren (HPV), diese verursachen die Papillome (Feigwarzen). Insgesamt gibt es über 60 unterschiedliche HP-Viren (Serovare). Einige von ihnen können bei der Frau Gebärmutterhalskrebs verursachen. Neuerdings wird eine Schutzimpfung für Mädchen angeboten.
CRPC
Kastrationsresistntes Prostatacarcinom. Ein Tumorstadium, in dem das Gewebe auf den Hormonentzug nicht mehr reagiert.
CRCP
Abk. für ein kastrationsresistentes Prostatacarcinom. Dieser Tumortyp spricht auf die übliche Hormontherapie nicht mehr an.
CPPS
Chronic-Pelvic-Pain-Syndrome = Chronischer Beckenschmerz
CIS
Carcinoma in situ
Central
Cochrane Central Register of Controlled Trials
Cueto
Club Urologico Espagnol de Tratamiento Oncologico
CR
Complete remession / vollständiges Therapieansprechen
Denosumab
s. Xgeva
DES
Diethylstilbestrol
Detrusor
Lat. Musculus detrusor vesicae, dt. Blasenmuskel.
Dilatation
Erweiterung, z.B. Nierenbeckendilatation bei Abflußstörung des Urins aus der Niere.
Doppelniere
Angeborene Nierenfehlbildung ohne Krankheitswert. Ein- oder beidseitig vorkommende Doppelanlage mit zwei Nierenbeckenkelchsystemen und Harnleiterabgängen.
Dranginkontinenz/Urge-Inkontinenz
Form der Harninkontinenz, wobei ein starker Harndrang einen unfreiwilligen Urinverlust hervorruft. Nicht zu verwechseln mit Belastungsinkontinenz.
Dysurie
Wörtlich:erschwertes Wasserlassen, oft im Sinne von Brennen beim Wasserlassen gebraucht.
DCE-MRI
Dynamische-Kontrastmittelgestützte MRT; Häufig in der Tumordiagnostik eingesetzte Methode.
Nach Gabe von Gadolinium (Kontrastmittel) kann mit den dynamischen T1w-SI Zeitverläufen Proststacarcinomgewebe von normalem Prostatagewebe unterschieden werden.
DGU
Deutsche Gesellschaft für Urologie.
DJ
Double-J-Schiene oder auch Harnleiterschiene. Wird bei Verlegung oder Kompression eines Harnleiters von der Blase her eingeführt und spiralisiert sich mit einem Ende im NB auf und mit dem anderen Ende in der Harnblase.
DFS
disease-free-survival / krankkheitsfreies Überleben
EAU
European Association of Urology = Europäischer Urologenverband
Ejaculatio präcox
Vorzeitiger Samenerguss; durch starke sexuelle Eregung kommt es schon nach kurzem Geschlechtsverkehr zu einem Samenerguss.
EMDA
Elektro Motive Drug Aministration. Therapiemethode durch Anwendung von
Gleichstrom Medikamente tiefer zB. bei der Harnblase in die Muskulatur einwandern zu lassen um so eine bessere Wirkung zu erzielen.
Seit 1993 bekannt, wird es in der Urologie mit verschiedenen Substanzen
eingesetzt: Interstitielle Cystitis, Instabile Harnblase, Induratio Penis Plastica und auch beim Harnblasencarcinom.
EMP
Estramustinphosphat. Medikament zur Therapie des Prostata-Carcinoms.
Enuresis
Angeborene oder erworbene Form des Einnässens nach dem 5.-6. Lebensjahr.
Enzalutamid
Handelsname: Xtandi
Neuester Cyp-17 Hemmer in der Behandlung des fortgeschrittenen Prostata-Ca. Zulassung zur Primärtherapie des metastasierten Prostata-Ca.
EORTC
European Organisation for Research and Treatment of Cancer
Wichtige Organisation in der Erarbeitung von Leitlinien in der Tumortherapie
Epididymitis
Akute oder chronische Entzündung des Nebenhodens.
Klinik: Schwellung, Verhärtung und Druckschmerzhaftigkeit des Nebenhodens.
Treten am häufigsten vor der Pubertät auf.
Differentialdiagnostisch von der Hodentorsion oder Hydatidentorsion abzugrenzen.
Epispadie
Angeborene Fehlbildung, bei der die Harnröhrenöffnung oberhalb der normalen Position liegt.
Erektile Dysfunktion/ED
Erektionsstörung; Unfähigkeit, eine Versteifung des Penis zu erzeugen oder aufrecht zu erhalten, die für einen befriedigen Geschlechtsverkehr ausreichend ist.
ESWT
Extracorporale Stoßwellentherapie.
Apparatives Verfahren zur Zertrümmerung von Harnsteinen in der Niere.
Hatte zwischen 1985 und 1990 seine Hochkonjunktur. Heute nur noch
in ausgesuchten Fällen sinnvoll.
Vorteil: Unblutige Methode zur Steinzertümmerung.
Nachteil: Mehrfachbehandlung oft nötig, Teuer, Häufig neue Steinbildung durch das energiebedingte Einschießen von Mikrokalk in das Nierengewebe und damit die Bildung einer Mikrokalix.
Sonstige Anwendungen: Chron. Beckenbodensyndrom und Chron. Prostatitis. Hier recht erfolgreich.
Zertrümmerung von Gallensteinen. Nicht so erfolgreich.
Zertrümmerung von Gelenkkalk im Schultergelenk.
EOCG
Abk. von Eastern Cooperative Onkology Group
ED
Abk. für Erektile Dysfunkjtion
EGFR
Abk. von Epidermal-Growth-Factor-.Receptor = epidermaler Wachstumsfaktor
Entyvio / Colitis ulcerosa
Entyvio®, Inhaltsstoff Vedolizumab. Monoklonaler Antikörper zur Therapie der Colitis ulcerosa.
Indikation: Versagen konventioneller Therapie oder Anti-TNFæ-Antikörper-Therapie.
Eligard
Eligard®, Inhaltsstoff: Leuprorelinacetat. LRH-Analogon zur Hormontherapie bei Prostatakrebs.
ET
Embryotransfer. Einführung des Embryos in die Gebärmutter.
EAU
European Association of Urology
FDA
Food and Drug Administration
Feigwarzen
s.a. Condyloma accuminata.
FISH
Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung
Fistel
Verbindungsgang zwischen unterschiedlichen Organen, z.B. Blasen-Scheiden-Fistel nach Bestrahlung des kleinen Beckens.
Floureszenzgestütze Resektionsverfahren
Neues diagostisches Verfahren bei Blasenkrebs. Hierbei wird ein Farbstoff in die Blase gegeben, der sich in den Zellen von Blasentumoren anreichert. Bei der Blasenspiegelung wird dieser Farbstoff mit Licht besonderer Wellenlänge dargestellt. Hierdurch werden auch Blasentumore erkennbar, die mit dem bloßen Auge nicht sichtbar sind.
Fokale Therapie
Herdbezogene Tumortherapie mit zunehmenden Stellenwert beim Prostatacarcinom. Hierbei wird nur der Tumorherd behandelt und nicht die gesamte Prostata.
Grundsätzlich zählen hierzu:
TOOKAD-Laserverfahren
HIFU ( Hochfokussierter Ultraschall)
Hyperthermie
Kryotherapie
Fusionsbiopsie der Prostata
Recht neue ambitionierte Methode in der Diagnostik des Prostatacarcinoms. Grundsätzliche basiert diese auf einer
Kombination von Daten aus MRT-Bildern mit Daten aus dem transrektalen Ultraschall der Prostata. Durch die Kombination können auch sehr kleine suspekte Bezirke gezielt biopsiert werden. Es existieren verschiedene Systeme
auf dem Markt. Die grundsätzliche Überlegenheit dieses Verfahrens ist bislang nicht valididert.
Febuxostat
Adenuric®. Harnsäuresenkendes Medikament.
Flibanserin
Voraussichtlich im Oktober 2015 zugelassenes Präparat unter dem Namen Aldyi® zur sex. Luststeigerung der Frau. Auch als Rosa Viagra bezeichnet.
Genitalmykose
Pilzbefall der Genitalregion.
Gepan
Handelsname für Natriumchondroitinsulfat-Lösung zum vorübergehenden Ersatz der Gylkosaminoglykan-schicht in der Blase bei chronischen Blasenentzündungen.
Gonokokken
Bakterielle Erreger der Gonorrhoe, Neisseria gonorrhoeae.
Gonorrhoe/||Tripper||
Durch Geschlechtsverkehr übertragene bakterielle Infektionskrankheit beider Geschlechter. Typisch beim Mann ist der sähmig eitrige Ausfluß aus der Harnröhre am Morgen („goût de bonjour“).
Greenlight-Laser
Sog. Vaporisations-Laserverfahren (das Gewebe wird verdampft) zur Behandlung der
Prostatavergrößerung. Seit 2011 vom G-BA nicht mehr zugelassen und darf nur noch
in Verbindung mit Studien angewendet werden. Mittlerweile gibt es die dritte Geräte-
konstellation mit dem 150 Watt-Laser. Hohe Re-Operationsraten dieser Methode
sprechen für sich.
GY
Gray; Einheit für die in der Strahlentherapie verwendete Energiedosis.
Gynäkomastie
Abnormal vergrößerte Brustdrüse des Mannes, die abgeklärt werden muss. In der Pubertät aufgrund erhöhter Östrogene im Blut vorkommend , dann als Pubertäts-Gynäkomastie bezeichnet.
Gardasil
Tetravalenter Impfstoff zugelassen zur Prävention von HPV Typ 6,11,16,18. Ebenfalls zugelassen zur Prävention bei Analkrebs, vulvären und vaginalen Präcancerosen. Zugelassen für Jungen und Mädchen ab 9 Jahren.
G-BA
Gemeinsamer Bundesausschuß, oberstes Beschlußgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung der Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten, Krankenhäuser und Krankenkassen. Mittels Richtlinien legt es den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkasse für ~ 70 Millionen Versicherte fest. Hierdurch bestimmt es, welche medizinischen Leistungen von den Kassen erstattet werden.
GIFT
Transfer von männlichen und weiblichen Gameten ( Keimzellen)in den Eileiter.
Gameten
Keimzellen
Hämatom
Bluterguss.
Harnblasencarcinom
Bösartiger Tumor der Harnblase, in 90% von der inneren Schleimhaut der Blase, dem Urothel ausgehend und deshalb auch als Urothelcarcinom der Harnblase bezeichnet. 10% der bösartigen Blasentumore sind keine Urothelcarcinome, sondern zB. Plattenepithelcarcinome, Siegelzellringcarcinome o.a.
Weltweit jährlich 180.000 Neuerkrankungen. 7. häufigster Tumor des Mannes, bei Frauen an 17. Stelle rangierend.
Grundsätzlich unterschieden werden die verschiedenen Stadien des Tumor in
– nicht-muskelinvasiv (NMIBC); TNM-Stadien: pTa, pT1, pTis
– muskelinvasiv (MIBC)
Neben der klassischen TNM-Kategorie in verschiedene Krankheitsstadien, werden die Tumore in die Kategorie Low-risk und high-risk eingeteilt. Eine Sonderform des Blasentumors stellt das CIS dar.
Harninkontinenz
Unwillkürlicher und ungewollter Harnabgang unterschiedlichster Ursache, s.a. Belastungsinkontinenz, Dranginkontinenz, Überlaufinkontinenz.
Harnleiterabgangsstenose
Verengung des Übergangs vom Nierenbecken zum Harnleiter mit Abflußstörung des Urins aus der Niere und Erweiterung des Nierenbeckenkelchsystems.
Harnröherendivertikel
Angeborene oder erworbene Erweiterung der Harnröhre, seltene Ursache für rezidivierende Blasenentzündung bei der Frau.
Harnröhrenstriktur
Angeborene oder erworbene Verengung der Harnröhre, führt zu einer Abschwächung des Harnstrahls.
Harnstau
Erweiterung des oberen Harntraktes bei Abflußbehinderung, z.B. können Harnleitersteine zu einem schmerzhaftem Harnstau führen. Nicht zu verwechseln mit s.a. Harnverhaltung.
Harnverhaltung
Urologischer Notfall mit der Unmöglichkeit, bei voller Blase Wasser zu lassen. Häufig ist eine vergößerte Prostata die Ursache, s.a. Prostataadenom.
Harnwegsinfekt
Entzündung der Harnwege mit Auftreten und Vermehrung von Mikroorganismen (Bakterien, Chlamdien, Pilzen, Parasiten). Je nach Organ unterscheidet man z.B. Blasenentzündung (Zystitis) von einer Nierenbeckenentzündung, s.a. dort.
HER2
Humaner-Wachstumsfaktor-Rezeptor-2
Reguliert durch seine Tyrokinase-Aktivität wichtige Mechanismen im Rahmen der Zellproliferation. Bekannt geworden durch seine Expression beim Mamma-Carcinom, wird eine HER2 Überexpression auch in a. 9% der Urothel-Ca beobachtet.
Herpes genitalis
Durch Sexualkontakte übertragene Infektionserkrankung im Bereich der Genitalien durch das Virus Herpes simplex hominis (HSV), Typ 1 oder Typ 2.
HIFU
Hoch intensivierter fokussierter Ultraschall.
Sog. second-line-Therapie bei der Prostatabehandlung.Erfährt möglicher-weise eine Wiedergeburt durch die neu aufkommende FOKALE Therapie beim Prostatakrebs.
Histoscanning
Geschützter Begriff der belg. Firma AMD.
Bezeichnet die Kombinantion aus Ultraschalluntersuchung mit anschließender digitaler Datenverarbeitung der Rohdaten um gezielt Tumorherde in der Prostata anzeigen zu können. Galt als sehr vielversprechende, aufwendige Technik, die aufgrund mangelnder Datenlage nicht überzeugen konnte. Aktuell spielt sie keine Rolle in der Diagnostik.
Hodenkrebs
Von den Keimzellen oder dem Hodenstroma ausgehende bösartige Tumoren, 70 % der Patienten sind zwischen 20-40 Jahre alt. Der Hodentumor gilt heute als potenziell lebenslnag heilbare maligne Erkrankung. Jede Verhärtung am Hoden sollte zügig urologisch abgeklärt werden, s.a. Seminom.
Hodentorsion
Urologischer Notfall; aufgrund einer Verdrehung des Hodens um die eigene Achse kommt es zu einer Abklemmung von Gefäßen. Plötzliche, heftige Hodenschmerzen sind hier typisch. Eine sofortige Vorstellung beim Urologen oder in der Klinik ist dringend erforderlich, da es sonst zu einem Hodeninfarkt mit Verlust des Hodens kommen kann.
HOLEP
Holmium-Laser-Enukleation. Eines der wenigen sehr guten Laserverfahren zu operativen Behandluing der Prostata. Ist schwierig zu erlernen und hat deswegen eine sog. lange oder flache Lernkurve. Nur wenige Zentren haben das Lernziel erreicht.
HOLRP
Holmium-Laser-Resektion der Prostata. Operatives Laserverfahren zur Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung. Eines von 2 Laser-Verfahren welches 2011 zur
Prostatabehandlung zugelassen wurde.
Hormontherapie
Oberbegriff für eine Behandlung mit Hormonen, heute meist im Zusammenhang mit der Behandlung des Prostatacarcinoms eingesetzt. Hier wiederum wird zwischen der konstanten und der zeitweiligen Hormontherapie (intermittierende HT) unterschieden. Gängig ist heute die intermittierende Gabe von Hormonpräparaten.
Neben diesen zeitlichen Unterschieden wird bei der HT auch die komplette von der inkompletten HT bzw. Androgenblockade unterschieden.
Bei der kompletten HT werden sowohl die Hormonproduktion im Hoden und der Nebenniere geblockt, während bei der inkompletten Behandlung nur die Hormonproduktion in den Hoden unterdrückt wird.
HPV
Human Papilloma Virus. Häufige sexuell übertragbare Viruserkrankung.
Es existieren viele verschiedene Stämme, eingeteilt in low risk und high risk
Kategorien. Das Risikoprofil bezieht sich auf die Möglichkeit der Tumorentstehung am Gebärmutterhals bei Frauen.
Es existiert eine Impfempfehlung der STIKO (Ständige Impfkommision) für junge Mädchen und Jungen zwischen 9 und 14 Jahren vor Beginn des Geschlechtsverkehrs. Weitere Informationen finden Sie im
HRCP
Hormon-Reistentes-Prostata-Carcinom.
Prostata-tumor, welcher auf die übliche Hormontherapie (HT) nicht mehr reagiert.
Hufeisenniere
Angeborene Formanomalie der Nieren ungeklärter Ursache, bei der es zu einer Verschmelzung der Nierenunterpole kommt.
Hydrocele testis
Flüssigkeitsansammlung zwischen den Hodenhüllen, auch „Wasserbruch“ genannt, wobei der Hodensack an Größe zunimmt. Ursachen können Entzündungen oder Leistenoperationen sein. Sollte zum Ausschluß eines Hodentumors abgeklärt werden.
Hydronephrose
Angeborene oder erworbene massive Erweiterung des Nierenbeckenkelchsystems.
Hypospadie
Harnröhrenmissbildung mit Mündung der äußeren Harnröhrenöffnung auf der Unterseite des Penis.
Homologe Insemination
Indikation:
– Leichte Formen der männlichen Fertilitätsstörung
– Hypospadie, retrograde Ejakulation, Zervix-Kanal-Stenose
– Idiopathische Unfruchtbarkeit
– Erfolglose hormonelle Stimulationsbehandlung
Heterologe Insemination
Indikationen:
– schwere männliche Fertilitätsstörung
– nach humangenetischer Beratung festgestelltes hohes Risiko für ein Kind mit schwerer genet. bedingter Behinderung
– erfolglose Behandlung mit intrauteriner/intratubarer Insemination und/oder In-vitro-Fertilisation
Voraussetzung:
offene, funktionsfähige Eileiter
Ileum-Conduit
Aus Dünndarm gebildetes Harnreservoir im Bereich der Bauchhaut („künstlicher Ausgang“) nach Blasenentfernung, s.a. Zystektomie.
Impact
Indentification of Men with genetic predisposition to prostate cancer.
Impotenz
Wörtlich Unvermögen; umgangssprachlich für Erektionsstörung, s.a. Erektile Dysfunktion.
IMRT
IntensitätsModulierte Strahlentherapie zB. des Prostata-Carcinoms.
Reduziert dtl. die Nebenwirkungen der Strahlentherapie auf Blase + Rektum
Induratio penis plastica/IPP
Strangförmige Verhärtung im Bereich des Penisschwellkörpers mit der Folge der Penisverkrümmung oder Schmerzen bei der Erektion, manchmal mit Sanduhrartiger Einziehung des Penis, Ursache bisher ungeklärt.
Infertilität, männliche
Unfruchtbarkeit des Mannes, s.a. Menüpunkt Kinderwunsch
Inkontinenz
Unwillkürlicher Abgang von Urin oder Stuhl, s.a. Harninkontinenz.
Iontophorese
Methode mittels elektrischer Ladung Medikamente besser einwirken zu lassen. Frei übersetzt: Übertragung durch Ladung. s. a. EMDA
IPPS
Internationaler Prostata Symptomen Score. Wird in Pkt. angegeben und erleichtert die Indikationsstellung zB zur OP bei gutartiger Prostatavergrößerung.
Insemination
Einbringen von Nativsperma in die Cervix (Gebärmutterhals) (intrazervikale Insemination) oder des aufbereiteten Spermas in den Uterus (intrauterine Insemination) oder in den Eileiter (intratubare Insemination).
IVF
In-Vitro-Fertilisation. Vereinigung einer Samenzelle und Eizelle außerhalb des Körpers.
ICSI
Intra-Cytoplasmatische-Spermien-Injektion. Verfahren bei dem eine menschliche Samenzelle in eine menschliche Eizelle injiziert wird.
Kastrationsniveau
Bezeichnet den Abfall des männlichen Sexualhormins Testosteron auf einen einer
Kastration entsprechenden Level. Wird auch als Maß der Wirksamkeit einer Hormon-
therapie beim Prostata-Ca verwendet. Derzeit gelten 0.2 ng/ml Testosteron als
Kastrationsniveau.
Kernspintomographie/NMR/MRT
Schichuntersuchung des Körpers auf Basis eines magnetischen Verfahrens ohne Röntgenstrahlen
Kolik
Wellenförmig auftretender Schmerz aufgrund Kontraktion glattmuskulärer Organe, zB. Nierenkolik, Gallenkolik
Kryptorchismus
Der „versteckte Hoden“
Durch eine Entwicklungsstörung unterbleibt das physiologische Absenken des Hodens in den Hodensack.
Dieser kann z.B. in der Leiste (s.a. Leistenhoden) verbleiben. Es besteht das Risiko der Entartung (2%) und der Infertilität. Eine chirurgische Korrektur wird heute bis zum Abschluß des 1. LJ. empfohlen.
Leistenbruch/Leistenhernie
Häufigste, v.a. bei Männern aufgrund einer Gewebeschwäche auftretende Form des Bruches, der sich als Vorwölbung im Bereich der Leiste tastet und durch Husten oder Pressen deutlicher wird.
Leistenhoden
Unterbleibt das vollständige Absenken des Hodens in den Hodensack, so kann dieser im Bereich der Leiste verbleiben, s.a. Kryptorchismus.
Leukozyturie
Leukozyturie
Im Urin nachgewiesene weiße Blutkörperchen.
Lues
Lues
Auch Syphilis genannt, siehe dort.
Lymphadenektomie
Entfernung von Lymphknoten, meist im Zusammenhang bei Tumoroperationen oder zum s.a. Staging.
Malone
s. Meatotomie n. Malone
Malrotation der Niere
Angeborene Lageanomalie der Niere.
Markschwammniere
Seltene, angeboene, meist beidseitige Erkrankung der Nieren mit zystischen Erweiterungen der Sammmelrohre. Wesentliche Komplikation ist die Steinbildung, s.a. Nephrolithiasis.
Martiniklinik Hamburg Eppendorf
Profesionelles privates Prostatacentrum mit excellenter Expertise.
Europaweit werden hier die meisten Prostatakrebseingriffe durchgeführt.
MDV 3000
Enzalutamid. Derzeit das „neueste“ in Deutschland zugelassene Medikament zur medikamentösen Therapie des Prostatakrebs. Stellt prinzipiell eine Fortentwicklumng von Abiraterone (Handelsname Zytiga dar)
Meatotomie
Schlitzung der Harnröhrenmündung.
Meatotomie n. Malone
Operationstechnik zur Beseitigung einer narbigen Enge der Harnröhrenmündung. Besonders bei Kindern und schwierigen Verhältnissen
oder Z.n. Vor-Operationen. Bietet hohes Maß an Sicherheit vor einer erneuerten Narbenenge.
Meatusplastik
Operative Korrektur einer Verengung der Harnröhrenmündung.
Betr. Frauen, Männer, Kinder.
Meatusstenose
Angeborene oder erworbene Verengung der Harnröhrenöffnung, nicht selten bei Frauen in der Menopause.
Megaureter
Röntgenologisch nachgewiesene Erweiterung des Harnleiters bis zur Harnblase.
Miktionszysturethrogramm
Während des Urinierens gemachte Röntgenkontrastmitteldarstellung der sich leerenden Blase.
Miniperc-Litholapaxie
Verfahren, bei der durch einen kleinen Hautschnitt im Bereich der Flanke Nierensteine aus der Niere direkt entfernt werden.
Mittelstrahlurin
Technik zur keimarmen Gewinnung von Urin. Zunächst uriniert der Patient in die Toilette, um dann die mittlere Portion des Urins aufzufangen.
Morbus Balsen
Diagnose in Anlehnung an einen Kekshersteller.
Ausdruck für Verwirrtheit. Volkstümlich auch als „einen am Keks haben“.
Morbus Behcet
Oculo-Oral-Urogenital-Anal-Syndrom benannt nach dem türk. Dermatologen Husuli Behcet mit der Erstbeschreibung 1924.
Wird heute als Immun-Vaskulitis mit Ak-Bildung gegen die Mukosa-Schicht
von Schleimhäuten verstanden. Typisch sind Aphten der Mundschleimhaut,
Magen-Darmgeschwüre, anale Aphten und Thrombosen aller Art.
Es ist eine rein klinisch-anamnestische Diagnose nach den inter. Guidelines.
Therapie: Cortikoide, Anti-TNF-Präparate, Targettherapie.
Prognose: ohne neurolog. Komponente nicht lebensverkürzend.
Morbus Mondor
Lymphangiitis circumscripta. Eine Schwellung der Lymphgefäße in der Kranzfurche des Penis.
MRT
Magnetresonanztomografie
MUSE
Medicated urethral system for erection.
Kleine Tablette zur Einbringung in die Harnröhre um Erektionen auszulösen.
Achtung: muß im Kühlschrank gelagert werden.
MRT-Prostata
MagnetResonanzTomografie. radiologische Untersuchungsmethode, die in der Urologie einen besonderen Stellenwert in der Diagnostik eines Prostatacarcinoms anstrebt. Nach den interdisziplinären S3-Leitlinien wird ein MRT der Prostata bei mindestens einer negativen Biopsieserie der Prostata empfohlen.
Masturbitis
Hauptsächlich unter Schulleitern verwendeter Begriff für hyperaktive sex. Orientierung.
s. Robert Musil „Die Verwirrung des Zöglings Törleß“
Maldescensus testis (MT)
Primärer Maldescensus
Gestörter Hodenabstieg des embryonal hinter der Nierenanlage positionierten Hodens durch den Leistenkanal in den Hodensack. Zählt zu den häufigsten urologischen Erkrankungen im Kindesalter. Ca. 3% aller männl. Neugeborenen haben auf einer oder beiden Seiten keine Hoden im Hodensack.
Ist der Hoden bis zum 6. Lebensmonat nicht spontan in den Hodensack heruntergewandert, ist die Wahrscheinlichkeit für einen spontanen Abstieg gering.
Therapie:
Hormontherapie über 4 Wochen, Erfolgsrate: 20%
Chirurgische Verlagerung des Hodens in den Hodensack, sog. Orchidopexie
Therapiezeitpunkt: nach der S3-Leitlinie soll die Therapie bis zur Vollendung des 1.Lebensjahrs beendet sein.
Dies ist augenblicklich nur bei 5% aller betroffenen Kinder der Fall. Ca. 40% werden später als im 5. Lebensjahr operiert.
Sekundärer Maldescensus
Ursache noch nicht sicher geklärt.
Tritt nach einem gesichert nachgewisenem normalen Descensus testis auf. Therapie s.o.
MIBC
muscle-invasive-bladder-carcinoma / muskelinvasives Harnblasencarcinom
MANEC
Mixed adeno neuroendocine carcinoma / gemischtes adeno-neuroendokrines Carcinom. In der Harnblase sehr selten. Typ. Lokalisation ist der Dickdarm.
Nebenhoden
Dem Hoden aufsitzendes Organ zur Reifung und Speicherung der Spermien.
Neoblase
Aus Dünndarmanteilen geformte Ersatzblase; sie dient der Harnspeicherung, falls die Blase aufgrund eines fortgeschrittenen Blasentumors entfernt werden muss, s.a. Zystektomie.
Nephrektomie
Operative Entfernung der Niere.
Nephritis
Entzündung des Nierengewebes.
Nephrolithiasis
Rezidivierende Steinbildung in der Niere oder den ableitenden Harnwegen.
Nierenabszess
Eiteransammlung im Bereich der Niere.
Nierenbeckentumor
Bösartiger Tumor des Nierenbeckens.
Nierendystopie
Sehr seltene, angeborene Lageanomalie der Niere, z.B. im Becken, s.a. Beckenniere.
Nierenerkrankung, zystische/Zystennieren
Auch polyzystische Nierenerkrankung genannt; häufige Nierenerkrankung, bei der das Nierengewebe durch Zysten verdrängt wird. Zystennieren sind die vierthäufigste Ursache des Nierenversagens.
Niereninfarkt
Umstriebenes Absterben von Nierengewebe aufgrund einer Durchblutungsstörung, am häufigsten auf dem Boden eines embolischen Geschehens.
Niereninsuffizienz, chronische
Lang anhaltende und dauernde Einschränkung der Nierenfunktion der Entgiftungsfähigkeit.
Nierenszintigraphie/Isotopenszintigraphie (ING)
Nierenfunktionsuntersuchung mittels eines schwach radioaktiven Kontrastmittels.
Nierenversagen, akutes
Akut auftretende, prinzipiell reversible Niereninsuffizienz (Versagen der Nierenfunktion) unterschiedlicher Ursache.
Nierenzellkarzinom
Bösartiger Nierentumor, auch Hypernephrom genannt.
Nierenzyste
s.a. Zyste im Bereich der Nieren, ein- oder beidseitig vorkommend. Zu unterscheiden ist die zystische Nierenerkrankung.
Nykturie
Nächtliches Wasserlassen.
Nierenfistel / NFK
Ableitung der Niere über einen Schlauch, welcher durch einen Hautkanal in die Niere per Punktion eingeführt wird.
Der Nierenfistelkatheter (NFK) wird üblicherweise in lokaler Betäubung angelegt und soll eine gestaute Niere entlasten
oder eine Sanierung bei Nierensteinen erfolgen. In einigen Fällen stellt der NFK eine endgültige Lösung zur Ableitung der Nieren dar. Ein Wechsel erfolgt ca. alle 6 Wochen.
Der Nierenfistelkatheter kann zu jeder Zeit ohne OP oder weitere Vorbereitung entfernt werden.
NLR
Ratio aus dem Quotienten Neutrophile / Lymphocyten. Wird derzeit als valider prognostischer Marker in der Zweitlinien-Chemotherapie beim Prostata-Carcinom betrachtet. Werte > 3 sind hierbei eher als ungünstig einzustufen.
NED
No evidence of disease / Kein Nachweis der Erkrankung.
Wird zur Einordnung des Therapieerfolges bei zB. Tumorerkrankungen verwendet.
NMIBC
non-muscle-invasive-bladdercarcinoma / nicht muskelinvasives Harnblasencarcinom
Oligurie
Verminderte Urinproduktion von weniger als 500 ml in 24 h.
Orchiektomie
Operative Entfernung des Hodens.
Orchitis
Bakterielle, virale oder allergische Entzündung des Hodens, z.B. Mumpsorchitis.
OCG Performance Status
Skala, zur Beschreibung der durch eine bösartige Erkrankung eingeschränkten Aktivität. Bezieht die Komorbidität nicht mit ein.
0 = normale Aktivität
1 = gehfähig, leichte körperliche Arbeiten sind möglich. Einschränkungen bei körperlicher Anstrengung.
2 = gehfähig, nicht arbeitsfähig, Selbstversorgung möglich.
3= begrenzte Selbstversorgung. Mehr als 50% der Wachzeit sitzend/liegend.
4 = komplett pflegebedürftig
5 = Tod
Paraphimose
Durch Einklemmung der zu engen Vorhaut mit Schwellung einhergehende Abschnürung der Eichel.
PCA-3-Test
Von der Firma Genprobe entwickelter Test zur Risikoerhebung für das Vorliegen eines Prostatacarcinoms.
Derzeit wird dieser Test über eine Laboranalyse des Urines nach einer Prostatamassage durchgeführt.
Angegeben wird das Risiko mit einem Score, der je höher er ausfällt mit
einem ansteigenden Risiko für das Vorliegen eines Carcinoms einhergeht.
Eine Unterscheidung ob es sich um einen langsam wachsenden Tumor oder einen agressiven Krebs handelt kann der Test nicht liefern.
Ehemals zur Vorhersage der Notwendigkeit einer sog. Rebiopsie also einer
nochmaligen Gewebeprobenentnahme der Prostata nach schon vorangegangener Biopsie (zB. wenn das PSA weiter ansteigt), entwickelt, kann hier der Test erst ab der 4ten Biopsie eine verwertbare Aussage erzielen. Das heißt er ist für diese Fragestellung eher ungeeignet.
Derzeit laufen Untersuchungen die Wertigkeit des Testes vor der Erstbiopsie zu klären.
Kosten: 450 € . Keine Leistung der gesetzl. Krankenkassen. Auch viele Private Versicherungen verweigern die Erstattung.
PCN
Percutane- Nephro-Litholapaxie.
Operative-endoskopische Methode zur Zertrümerung und Entfernung von Harnsteinen.
Über die Haut in der Flanke wird durch eine Punktion ein Zugang in die Niere geschaffen. Über diesen Arbeitskanal ist es möglich Harnsteine mechanisch oder per Laser zu zertrümmern und abzusaugen.
PCR
Polyklonale Kettenreaktion
Molekularbiologisches Testverfahren zB. zum Nachweis von Erregern wie Chlamydien in Abstrichen oder in der HPV-Diagnostik zum Erfassen der unterschiedlichen Subtypen.
Penisfraktur
Einreissen eines oder beider Schwellkörper im erigierten Zustand, meist durch Unfälle beim Geschlechtsverkehr.
Peniskarzinom
In Europa seltener bösartiger Tumor des Penis, meist im 5.-6. Lebensjahrzehnt.
Penisprothese
Operativ in die Schwellkörper eingebrachtes Prothesenmaterial bei Vorliegen
einer erektilen Impotenz.
Unterschieden werden semirigide und hydraulische Prothesentypen wobei letztere aus 2- oder 3-Komponenten bestehen können.
Die semirigiden stellen eine Form der dauerhaften Erektion dar und sind heute
sicherlich seltener in der Anwendung.
Mit den hydraulischen Implantaten kann über einen unter der Haut implantierten Schalter der „natürliche“ Vorgang der Erektion nachvollzogen werden.
Penisverletzung
Durch Unfälle oder autoerotische Manipulationen erworbene Verletzung des Penis.
PET
Positronenemissionstomografie. Spielt bisher in der Urologie kaum eine Rolle.
PHI Prostate-Health-Index
Neuer Index zur Berechnung der Krebswahrscheinlichkeit in der Prostata. setzt auch die Bestimmung des proPSA voraus.
Phimose
Angeborene oder erworbene Verengung des Penis.
Pollakisurie
Häufiges Wasserlassen während des Tages.
Priapismus
Anhaltende und schmerzhafte Erektion des Penis ohne sexuelle Erregung über mehr als 2 Stunden.
Unterschieden wir der High-flow-Typ vom low-flow-Typ.
Ersterer ensteht typischerweise nach Anwendung erektionsfördernder Präparate. Hier ist die Gefahr einer bleibenden Schädigung der Schwellkörper mit Fibrosebildung, eher gering. Auch Phenylphenidat (Ritalin) beim ADHS kann zum Priapismus bei Kindern und Jugendlichen führen.
Der low-flow-Typ ist wenn er nicht in den ersten 6 Std. nach Einsetzen der Erektion beseitigt wird mit einem hohen Risiko einer dauerhaften Schädigung der Schwellkörper verbunden.
In allen Fällen gilt eine zügige Vorstellung in einer urologischen Klinik.
Prostata-Ca-Entstehung-Risikofaktoren I
Familiäre Belastung. 2-4fach erhöhtes Risiko für Söhne + Brüder von Prostata-Ca-Erkrankten.
Höchstes Risiko sind ein oder mehrere erkrankte Brüder. Das Risiko steigt, je jünger die Betroffenen zum Zeitpunkt der Diagnose waren.
Derzeit erscheint ein erhöhtes Diagnoserisiko auch mit einem erhöhten Sterberisiko einherzugehen.
Prostata-Ca-Epidemiologie
Häufigster bösartiger Tumor bei Männern in Deutschland.
58.000 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland
Dritthäufigste (10%) Todesursache bei Männern.
Mittleres Erkrankungsalter ~ 69 Jahre
Prostata-Ca-Therapieform I
Active Surveillance (AS) = Aktive Überwachung, nicht zu verwechseln mit watchfull waiting.
AS ist eine Therapiestrategie für Patienten mit einem low-risk-Prostata-Ca.
Hier wird der Patient beobachtet und kontrolliert.
Das bedeutet:
1. Die Lebenserwartung des Pat. beträgt mind. 10 Jahre.
3. Das PSA liegt < 10 ng/ml.
2. Es sind nur max. 2 Stanzzylinder positiv.
3. Es sind nicht > 50% Ca-Anteil pro befallenen Stanzzylinder.
4. PSA-Bestimmung (Monitoring) alle 3 Monate.
5. Kontrollbiopsie nach 12 -15 Monaten.
Prostata/Vorsteherdrüse
Kastaniengroße, ca. 20 g schwere Drüse. Sie produziert ein dünnflüssiges Sekret, das während der Ejakulation abgegeben wird. Die Prostata wird im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung durch den After abgetastet.
Prostataadenom
Gutartige Prostatavergößerung als normale Alterserscheinung beim Mann mit Veränderung des Wasserlassens (häufiger Drang, schwacher Strahl, nächtliches Wasserlassen). Auch Benigne Prostatahyperplasie genannt (BPH).
Prostatacarcinom / Prostatakrebs
Bösartiger Krebs der Vorsteherdrüse. Häufigste Krebserkrankung des Mannes. Das Prostatacarcinom macht im Anfangsstadium keine Symptome und ist daher so gefährlich. Durch eine regelmässige Vorsorgeuntersuchung beim Urologen (PSA-Bestimmung, Ultraschall und Abtasten) kann der Tumor frühzeitig erkannt werden. Es gibt verschiedene Therapiemöglichkeietn (Operation, Bestrahlung, Hormontherapie, Chemotherapie im fortgeschrittenen Stadium). Grundsätzlich gilt: je früher das Prostatacarcinom erkannt wird, desto besser und langfristiger sind die Heilungschancen.
Prostatektomie, radikale
Operative Entfernung der Prostata zu Therapie des Prosttacarcinoms. Durch bessere Operationstechniken können heutzutage häufig die Gefäß-Nervenbündel geschont werden. Hierdurch kann die Erektionsfähigkeit und die Harnkontinenz erhalten bleiben.
Prostatitis, akute
Meist durch Bakterien verursachte Prostataentzündung mit Fieber und schmerzhaftem Wasserlassen.
Prostatitis, chronische
Langandauernde Prostataentzündung. Unterschieden werden die chronische bakterielle von der chronisch abakteriellen Prostatitis. Beschwerden im Damm mit Druckgefühl sind die häufigsten Symptome.
Provenge
Vakzine ( Impfstoff) bei fortgeschrittenem Prostatakrebs.
Wirkstoff: Sipuleucel-T
Hersteller: Dendreon / USA
Anwendung: metasasiertes, hormonunempfindliches Prostatacarcinom
PSA
Prostata Spezifisches Antigen; Protein (Eiweißmolekül), welches nur von der Prostata produziert wird. Es gibt mehrere Formen des PSA (Gesamt-PSA, freies PSA). Wichtiger Marker bei der Diagnostik und v.a. Therapiekontrolle des Prostatakarzinoms. Da es auch andere Gründe für eine PSA-Erhöhung gibt (z.B. sehr große und gutartige Prostatavergrößerung, Prostatitis) wurde in letzter Zeit dieser Tumor in den Medien kritisch diskutiert. In der Hand des erfahrenen Urologen ist und bleibt der PSA-Wert allerdings ein wichtiger Bestandteil bei der Diagnostik und Therapieüberwachung des Prostatakarzinoms.
PUNLMP
Klassifikationstyp bei der Einteilung des Urothel-Carcinoms aus WHO 2004.
Papillary Urothelial Neoplasma of Low Malignant Potential.
Ein nicht invasiver Tumor zB. der Blase mit geringgradiger Epithelatypie und minmaler genetischer Instabilität und von niedrigem Risiko sog. „low-risk“ Tumor.
Progressionsrisiko < 5%. Macht 20% der Urothel-Ca-Subklassen aus.
Pyelonephritis
Häufig fieberhafte und schmerzhafte Nierenbeckenentzündung, die durch einen aufsteigenden, bakteriellen Harnwegsinfekt verursacht wird.
PI-RADS-Klassifikation
Radiologische Klassifikation aus den Daten eines multiparametrischen MRT der Prostata zur Vorhersagewahrscheinlichkeit eines Prostata-Carcinoms. Die Resultate werden in einem Punktescore angegeben.
Score 1 oder 2 = geringe Wahrscheinlichkeit für ein Prostata-Ca
Score 3 = unklarer Befund der entweder kontrolliert wird oder durch Biopsie abgeklärt werden sollte.
Score 4 oder 5 = suspekter Befund der Prostata mit Biopsieempfehlung
PDE-5-Inhibitoren
Zur med. Behandlung der erektilen Dysfunktion eingesetzte Pharmaka.
PSA-doubling-time
s. PSA Verdopplungszeit
PSA Verdopplungszeit
Verdopplungszeit des PSA-Wertes in Monaten. Errechnet nach einer Formel.
Quotient aus der Zeit zwischen den beiden Messungen in Monaten x dek. Log. 2; dividiert durch den lg vom zuletzt gemessenen PSA minus lg zuerst gemessener PSA.
PKD
Polkörperdiagnostik. Indirekte Diagnostik der Eizelle. Untersuchung der Polkörper im Rahmen einer IVF bei genetischen oder chromosomalen Veränderungen des haploiden weiblichen Chromosomensatzes.
PID
Präimplantationsdiagnostik geregelt in der Verordnung zur Präimplantationsdiagnostik und im Embryonenschutzgesetz. Hierbei werden aus einem durch extrakorporaler Befruchtung entstandenem Embryo eine oder zwei Zellen entnommen und auf chromosomale oder spez. genetische Veränderungen untersucht.
Prefere-Studie
2013 aufgelegte, größte deutsche Therapiestudie zur Behandlung des low-risk und lokal begrenzten Prostata-Ca.
4 Therapiearme werden geprüft: – Radikale Prostatektomie
– Percutane Bestrahlung
– Low-dose-Brachytherapie (Seeds-Therapie)
– Active Surveillance
Geplanter Umfang: 7.000 Patienten bis 2017 ! Realität: bis 2015 konnten 200 Patienten eingeschlossen werden.
Fazit: Schleppende Rekrutierung als Folge überschaubarer Akzeptanz. In völliger Verkennung des urologischen Alltags
ist der Ausgang dieser massiv finanziell gestützten Studie absehbar.
Reflexinkontinenz
Unfreiwilliger Urinverlust ohne vorherigen Harndrang, dessen Ursache eine neurologische Störung ist.
Reizblase
Unbeherrschbarer Harndrang mit unfreiwilligem Urinverlust unterschiedlichster Ursachen. s.a. Dranginkontinenz.
Restharn
Nach dem Urinieren in der Harnblase befindlicher Resturin.
RPE
Abk. f. Radikale Prostatektomie
RRP
Abk.f. Radikale retropubische Prostatektomie
Reflexinkontinenz
Unfreiwilliger Urinverlust ohne vorherigen Harndrang, dessen Ursache eine neurologische Störung ist.
Reizblase
Unbeherrschbarer Harndrang mit unfreiwilligem Urinverlust unterschiedlichster Ursachen. s.a. Dranginkontinenz.
Restharn
Nach dem Urinieren in der Harnblase befindlicher Resturin.
RPE
Abk. f. Radikale Prostatektomie
RRP
Abk.f. Radikale retropubische Prostatektomie
Rosa Viagra
s. Flibanserin
RFS
rezdiv-free-survival / Rezidivfreies Überleben
Samenblase
Paarig angelegte, oberhalb der Prostata befindliche Organe, die ein für die Spermienbeweglichkeit wichtiges Sekret produzieren.
Samenleiter
Der 50-60 cm lange Samenleiter (lat. Ductus deferens) beginnt am Nebenhoden und zieht mit dem Samenstrang durch den Leistenkanal. Er mündet im Bereich der Prostata. Er wird bei der Sterilisation durchtrennt, s.a. Menüpunkt Sterilisation.
Select-Studie
Selenium-und Vitamin-E-Präventions-Studie. 35.000 Teilnehmer.
Sollte den Einfluß von Selen und Vit.-E über 10 Jahre auf das Entstehen eines Prostata-Ca untersuchen. Wurde 2009 abgebrochen nachdem keinerlei Einfluß von Selen und potentiell mehr Prostatakarzinome unter Vit.-E auftraten.
Seminom
Form des Hodenkrebs, bei der die bösartige Geschwulst von den Keimzellen ausgeht. Frühzeitig erkannt gilt der Hodentumor heute als potenziell lebenslang heilbare bösartige Erkrankung. s.a. Hodentumor.
Sensitivität
Begriff aus der med. Statistik. Synonym für Trefferquote, Erfolgsquote,
Beschreibt wie gut ein Testverfahren ist die geteste Erkrankung richtig nachzuweisen.
Sepsis
Blutvergiftung.
SHGB
Sexual-Hormon-Bindendes-Globulin
u.a. ein unabhängiger Prädiktor für das Entstehen eines Diabetes mellitus Typ II.
Sipuleucel-T
Immunstimulans zur Behandlung bei fortgeschrittenem, kastrationrefraktärem Prostatacarcinom. Überlebensvorteil n. Studienlage 4 Mon.Hohe Therapiekosten.
SKAT
Schwellkörper Autoinjetionstherapie, Verfahren zur Testung und Therapie von Potenzstörungen, bei der eine Substanz (Prostaglandin) in den Schwellkörper des Penis gespritzt wird.
Skrotalhernie
Große Form der Leistenhernie mit Hervortreten von Eingeweideanteilen aus der Bauchhöhle in den Hodensack.
Skrotum
Hodensack.
Smart-Seeds
Neue Implantatform zur low-dose-brachytherapie der Prostata.
Soll eine individuellere Therapie gewährleisten.
Spermatocele
Zystische Erweiterung im Bereich des Nebenhodens.
Spermiogramm
Samenanalyse. Das Sperma wird durch Masturbation gewonnen und auf verschiedenen Parameter untersucht (Menge; pH-Wert; Anzahl, Beweglichkeit und Form der Spemien). Wichtige Untersuchung zur Diagnostik der männlichen Infertilität, s.a. dort.
SRT
Salvage-Radiotherapie. Bestrahlungstherapie nach vorangegangener OP.
Staging
Durch verschiedene Untersuchungen (Röntgen, CT, Laborwerte, Lymphadenektomie) wird das Ausmaß einer Tumorerkrankung untersucht.
Stressinkontinenz
Veraltet, s.a. Belastungsinkontinenz.
Strovac
Immunsstimmulans mit E.Coli / Enterobacterien zur Behandlung von rez. Harnwegsinfekten. Gabe: 3x im Abstand von 1 Woche intramuskulär.
Auffrischung jährlich mit Booster-Strovac.
Syphilis
Schwere, in Stadien verlaufende, chronische Geschlechtskrankheit (Erreger: Treponema pallidum), auch als Lues bezeichnet.
Silgard
Tetravalenter Impfstoff zur Prävention von HPV 6,11,16 und 18.
Selincro
Selincro®, Inhalststoff Nalmefen, ist ein Opoissystem-Modulator zur Verringerung des Alkoholkonsums über Ansätze im Dopamin-und Glutamin-Stoffwechsel. Hierdurch doll das dopaminerge Belohnungssystem gedämpft und damit das Verlangen nach Alkohol reduziert werden.
Samen / homolog
Samen des Ehemannes oder des Partners in stabiler Partnerschaft.
Samen / heterolog
Samen eines Samenspenders.
Stieve Lösung
Rasch wirkende Fixierlösung für kleine Biopsate wie Hodenbiospien. Im Gegensatz zu langsam wirkenden wäßrigen Fxiermitteln wie Formalin, wirkt es schnell und verhindert ein Auswaschen der Hodenkanälchen und erlaubt die Beurteilung des Keimepithels.
Zusammensetzung: Gesättigte wäßrige Sublimatlösung 76 ml
Formalin 40% 20 ml
Eisessig 4 ml
TOOKAD Soluble
Zur fokalen Behandlung des Prostatacarcinoms eingesetzte Substanz.
TRUS
Transrektaler Ultraschall
TULIP
Trans-Urethrale-Laser-Induzierte-Vaporisation
Bedingt erfolgversprechende OP-Methode zur Behandlung der Prostata.
Tumor
Lat. Schwellung, gut- oder bösartige Geschwullst.
Tumormarker
Einige Tumore bilden Substanzen aus, die im Blut bestimmt werden können (z.B. PSA, CEA). Anhand der Höhe des Tumormarkers kann eine bösartige Erkrankung erkannt oder deren Verlauf überwacht werden.
TUR
Transurethrale Resektion, Operation durch die Harnröhre bei gutartiger Prostatavergößerung oder Blasentumoren.
TUR-Syndrom
Kreislaufversagen durch Einspülen von Flüssigkeit in den Kreislauf im Rahmen einer transurethralen Resektion, gewöhnlich der TUR-Prostata.
TIN
Testikuläre intraepitheliale Neoplasie. Präkanzerose des Hodentumors. Spermatogonien-ähnliche Keimzellen.
Diagnose durch Hodenbiopsie und dann durch Histologie und immunhistochemische Marker.
Fixation des Hodengewebes nicht in Formalin-Lösung., sondern in Stieve – oder Bouin-Lösung.
Ulcus molle
Erworbene, meldepflichtige Geschlechtserkrankung, typisch sind schmerzhafte oberflächliche Ulzerationen an der Eintrittstelle des Erregers (Haemophylus ducreyi) und Schwellung von Leistenlymphknoten.
Urachusanomalien
Seltene, angeborene Erkrankungen des embryonlen Allantoisgangs, der eigentlich im 2. Embryonalmonat verödet. Bei fehlendem oder unvollständigem Verschluss des Ganges resultieren verschiedene Anomalien.
Ureter
lat. Harnleiter, paariges Organ, welches den Urin von der Niere in die Harnblase ableitet. Nicht zu verwechseln mit s.a. Urethra.
Urethra
lat.,Harnröhre, beim Mann ca. 24 cm´, bei der Frau ca. 3 cm lang. Die unterschiedliche Länge ist eines der Gründe, warum Faruen häufiger eine Blasenentzündung bekommen.
Urethritis
Durch Bakterien oder Viren verursachte Entzündung der Harnröhre. Typisch sind ein Ausfluß aus der Harnröhre sowie brennende Schmerzen bei Wasserlassen.
Urogramm
Auch i.v.-Urogramm oder i.v.-Pyelographie, Röntgenkontrastuntersuchung der Nieren, bei der die Abflussverhältnisse des Urins aus den Nieren untersucht werden.
Urolithiasis
Harnsteinleiden, auch Nephrolithiasis.
Urologe
lat. Taucher
Urologie
griech., Lehre von den Harnorganen und deren Krankheiten.
Urosepsis
Blutvergiftung, die durch Keime aus dem Urogenitaltrakt hervorgerufen wird.
USPIO
Ultra-Small-Iron-Particle-Oxyd.
MR-Methode zur Früherkennung von Metastasen bei Tumorerkrankungen.
In Deutschland derzeit nicht verfügbar. Nächstes Land: Holland
Ureterschiene
s. DJ
Ureter fissus
Inkomplett gedoppelter Harnleiter, der sich auf seinem Weg von der Niere zur Harnblase häufig direkt vor der Harnblase wieder zu einem Einmündungstubus vereinigt. Hier gibt es in der Harnblase nur ein Ostium.
Ureter duplex
Vom gedoppelten Nierenhohlraumsystem einer Niere komplett gedoppelte Ureteren mit 2 getrennten Ostien in der Harnblase.
Varikocele testis
Auch Hodenkrampfader, häufige Erkrankung bei jungen Männern, bei der die Hodenvenen (meist links) krampfartig erweitert sind. Dies kann ziehende Hodenschmerzen bereiten oder durch Überwärmung des Hodens zu einer Unfruchtbarkeit führen, s.a. Infertilität.
Veregen
Anwendung: Behandlung von Feigwarzen
Wirkstoff: Gemisch aus Catechinen. 10% Trockenextrakt aus Blättern des grünen Tees. Hauptbestandteil Epigallocetechingallat.
Wirkung: likal antioxidativ und hemmend auf infizierte Keratinozyten.
Vesikoureteraler Reflux
Rückfluss von Blasenurin in den Harnleiter und das Nierenbecken aufgrund eines nicht ausreichend funktionierenden Ventilmechanismus im Bereich der Harnleitermündung.
Vesikulitis
Entzündung der Samenblasen
Vinflunin
Wirkung: Mikrotubuli-Hemmer
Wirkstoff: Vinflunin
Handelsname: Javlor
Anwendung: Metastasiertes Urothel-Ca, zur Zweittherapie, nach Versagen
einer platinbasierten Primärtherapie.
Vesikur
Vesikur®, Wirkstoff Solifenacin. Medikament zur Behandlung der Dranginkontinenz. Erhältlich in 5 mg und 10 mg Tabletten.
Welsh-Plastik
Entsprechend der Triple-Incision zur Beseitigung eines Narbenringes an der
Vorhaut mit dem Resultat einer Vorhauterweiterung.
Wilms-Tumor
Seltene, sehr bösartige Mischgeschwulst der Nieren bei Kindern unter 4 Jahre.
Xgeva
Handelsname: Denosumab
Präparat zur Behandlung von Knochemtastasen beim Prostatacarcinom. wird als 120 mg Dosierung angeboten und als subcutande Gabe verabreicht.
Xofigo (Radium-223-dichlorid)
Alpharadin, ein Alphastrahlen emitierendes Radium-223 welches von der Fa. Bayer und einer norwegischen Fa. vertrieben wird. Einsatzgebiet sind Patienten mit symptomatischen Knochenmetastasen beim metastasierten kastrationsresistenten Prostatacarcinom (CRPC)
Xtandi
Enzalutamid. Medikament zur Behandlung des fortgeschrittenen Prostatacarcinoms
Xiapex
Medikament zur Therapie der Induratio penis plastica. Kollagenase, die aus dem Bakterium Clostridium histolyticum gewonnen wird.
Diese wird direkt in den Plaque injiziert. In Verbindung mit dem Modelling des Penis und einem Penisstrecker wird die konservative Therapie der IPP fortgeführt.
Zyste
Gutartige, durch eine Kapsel abgeschlossene, sackartige Geschwulst mit flüssigem Inhalt, z.B. Nierenzyste.
Zystektomie
Operative Entfernung der Harnblase, meist bei fortgeschrittenem Blasentumor. Hierbei wird beim Mann auch die Prostata, bei der Frau die Gebärmutter mitentfernt. Der Harn wird dann in ein Ileumconduit (Harnreservoir aus einer ausgeschalteten Dünndarmschlinge) in ein Stoma (künstl. Körperöffnung) oder eine sog. Neoblase (Ersatzblase aus einer Darmschlinge) ohne künstliche Öffnung, geleitet.
Zystitis, akute
Plötzlich auftretende Blasenentzündung, mit brennenden Schmerzen beim Wasserlassen, häufigem Harndrang und gelegentlich Blut im Urin (hämorrhagische Zystitis).
Zystitis, chronische
Lang andauernde oder immer wiederkehrende Blasenentzündung als Folge einer ungenügenden Behndlung einer akuten Zystitis; meist allerdings als Folge einer zu Blasenentzündung begünstigenden Grunderkrankung des Harntrakts.
Zystoskopie
Blasenspiegelung.
Zytiga
Handelsname für Abirateron