Prostatakrebs
Häufigkeit
In Deutschland erkranken jährlich über 67.000 Männer an Prostatakrebs. Damit ist dieser Tumor die häufigste Krebserkrankung und die dritthäufigste Krebstodesursache bei Männern. Die 5-Jahres-Überlebensrate hat sich in den letzten Jahren in Deutschland erheblich verbessert, was u.a. auf eine frühzeitigere Diagnose mit PSA-Bestimmung zurückzuführen ist.
Dilemma
Selbst viele Jahre nach dem Tod von J. Hackethal, der den Begriff „Haustierkrebs“ prägte, sowie kontroversen Diskussionen zum Prostatakrebs in der Laienpresse („Der Spiegel“) und am „Stammtisch“ werden Männer verunsichert, was das Thema Prostatakrebs und Vorsorge angeht. Dies ist umso bedauerlicher, als dass nur 18% der Männer bundesweit Früherkennungsprogramme nutzen. Andererseits bringen nahezu 100 % der Männer ihr Auto zur Vorsorge/zum TÜV!!
- Jeder Mann sollte für sich zwischen Nutzen und „Risiko“ der Vorsorge abwägen.
- Ein erhöhter PSA Wert bedeutet nicht automatisch Prostatakrebs, sollte allerdings beim Urologen weiter abgeklärt werden.
- Eine frühzeitige Erkennung von Prostatakrebs verbessert die Heilungschancen!
Risikofaktoren
Nach wie vor ist wenig über die Ursache von Prostatakrebs bekannt. Als „Hauptrisikofaktor“ gilt das Alter, Männer unter 40 Jahre erkranken nur selten. Als weiterhin wissenschaftlich gesichert gilt der Zusammenhang mit der Ernährung, wobei der hohe Verzehr von tierischen Fetten in Form von rotem Fleisch sowie der regelmäßige hohe Alkoholkonsum krebsbegünstigend ist. Weiterhin gilt die erbliche Vorbelastung als Risikofaktor. Männer, in deren Familien eine Prostatakrebserkrankung des Großvaters, Vaters, oder Bruders bekannt ist, haben ein erhöhtes Risiko, ebenfalls zu erkranken. Sie sollten bereits ab dem 40. Lebensjahr zum Urologen zur Vorsorge gehen.
Symptome
Das Gefährliche am Prostatakrebs: Er verursacht im Anfangsstadium keine Symptome. Schmerzen beim Urinieren, Blutabgänge oder Knochenschmerzen sind Spätsymptome. Eine Heilung ist dann nicht mehr möglich, lediglich eine lindernde Therapie (palliative Versorgung).
Diagnose
Prostatakrebs kann diagnostiziert werden durch:
- familiäre Vorgeschichte, Beschwerden des Patienten
- zeitliche Entwicklung des PSA Wertes/ Gesamt-PSA/freies- PSA/ PSA-Ratio
- Tastbefund der Prostata
- transrectaler Ultraschall der Prostata (TRUS)
- Urinmarker (PCA-3-Test, s.a. Glossar)
Besteht der Verdacht auf das Vorliegen eines Prostatakrebs, muss dieser feingeweblich (histologisch) gesichert werden. Dies erfolgt über eine Gewebeentnahme aus der Prostata durch den Enddarm. Durch eine Lokalanästhesie der Darmwand ist diese Prozedur gut tolerabel.
Therapie
Die Therapie ist abhängig vom Stadium des Tumors, dem Alter und nicht zuletzt den Wünschen des Patienten. Mögliche Therapiealternativen sind z.B.
- active surveillance („Überwachung“ des Tumors ohne invasive Therapie)
- Radikaloperation der Prostata (offen oder „Schlüsselloch-OP“/da Vinci-Methode)
- Strahlentherapie der Prostata
- medikamentöse Therapie/Hormontherapie
- Chemotherapie
Eine frühzeitige Diagnose im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung beim Urologen kann zur Heilung führen!